Hilfsmittel in der Hundeerziehung
 

 

Halsband 

Brustgeschirr


Leine




 

                                      

 

   



                

Halsband
Ein  Halsband sollte aus breitem Leder, Kunstleder, Stoff, Neopren o. Ä. bestehen,  möglichst unterfüttert sein und locker um den Hals des Hundes liegen. Noch besser ist ein gut sitzendes Brustgeschirr, das jedem Halsband vorzuziehen ist.
(siehe Bericht: warum soll ich meinem Hund nun auch noch ein Geschirr kaufen)
Es sollte keinesfalls ein Zughalsband, Kettenwürger oder sogar ein Stachelhalsband verwendet werden. Diese haben in der verhaltensorientierten Ausbildung nichts verloren und sind abzulehnen.
(Würden Sie jemandem Vertrauen, der Ihnen ständig Schmerz zufügt?)
Ein Halsband ist nicht dazu gedacht um mit der Leine daran zu rucken! Quasi alle  Hunde mit Halswirbelschäden sind mit Leinenruck ausgebildet worden!
Leinenrucke und ständiger Zug führen zur Verhärtung und Verspannung der Muskulatur und verursachen chronischen Schmerz in der Halswirbelsäule. Vergleichbar mit den Symptomen, an denen viele Menschen leiden, die einseitiger Belastung ausgesetzt sind.


Brustgeschirr
Das Brustgeschirr entlastet Kehlkopf, Halswirbelsäule und Halsmuskulatur.  Aus einem Geschirr kann der Hund auch nicht einfach herausschlüpfen* wie aus einem lockeren Halsband und notfalls besser gehalten werden.
Ich bevorzuge in der Regel die sog. Norweger-Führgeschirre. (dieses Geschirr hat keinen Bruststeg)
*Handelt es sich jedoch um einen Hund, der häufiger nach hinten ausweicht, dass ist bei den ängstlichen öfter der Fall, sollte das Geschirr einen möglichst  breiten Bruststeg besitzen. Im Zweifelsfall immer das  Geschirr mit dem breitesten Gurt kaufen.
Besonders Hunde, die mit Halsbändern schon negative Erfahrungen gemacht haben, gehen viel entspannter und gelöster mit einem Brustgeschirr. Der Hund kann besser kontrolliert werden und lernt m. E. leichter die Leinenführigkeit.


Leine
Die normale Führleine sollte je nach Hundegröße 1,5 - 2,5 m lang sein.
Bei kleinen Hunden reicht eine Leinenbreite von 1 - 1,5 cm. Bei mittelgroßen bis großen Hunden sollte sie 2 - 2,5 cm betragen. Am besten ist eine sog. V-Leine. Sie ist in der Länge dreifach verstellbar.
Eine solche Leine ist gut zu händeln und unser Hund kann damit am besten lernen an locker durchhängender Leine bequem neben uns gehen.

Bitte benutzen Sie keine Flexileine (!)  Durch das  System der Flexileine lernt der Hund das Ziehen erfolgreich ist und genau das wollen wir unserem Hund nicht beibringen. 
Fällt dem Hundehalter die Leine herunter, passiert es nicht selten, dass der Hund erschrocken losläuft  in Angst vor dem klappernden Kasten hinter ihm.

Im freien Gelände kann der Hund entweder an einer Schleppleine / Feldleine oder ganz ohne Leine laufen. 
Mit einem Schleppleinentraining kann die Aufmerksamkeit des Hundes seinem Besitzer gegenüber trainiert werden. Weitere Möglichkeiten sind zuverlässiges Kommen zu üben oder unerwünschtes Verhalten (jagen) zu unterbinden.

Die Schleppleine kann zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden.
(siehe Bericht: Einsatzgebiete der Schleppleine)


Kopfhalfter z.B. Halti
Das Halti ist ein Kopfhalfter. Leider wird es manchmal sogar von Hundetrainern falsch benutzt, da es als Allheilmittel gegen unerwünschtes Ziehen verkauft wird. Es kann - bei richtiger Anwendung-  als  Hilfe dienen. Diese Hilfe sollte möglichst nicht für immer sein (!)  Sie dient dazu dem Hund ein besseres Alternativverhalten zu zeigen.
Bedauerlicher Weise sehe ich oft gerade Kinder, die auf diese Weise mit einem großen Familienhund Gassi gehen müssen. Bitte lassen Sie sich unbedingt vorher die richtige Anwendung von einem, damit vertrauten Hundetrainer erklären; denn 
am Halti wird ein Hund nicht geführt!
Es dient zur sanften Korrektur. Der Hund wird trotz Halti am Halsband oder am Geschirr geführt. Auf gar keinen Fall wird am Halti eine Schleppleine befestigt.
Die Leine zum Halti hängt locker durch. Nur zur Korrektur wird diese "gefühlvoll" benutzt. Eine Gewöhnung an das Kopfhalter muss in kleinen Schritten erfolgen. Es soll dem Hund nicht die Freude am Spaziergang genommen werden.

Pfeife
Die Pfeife kann ein sehr gutes Hilfsmittel sein. Leider herrscht bezüglich der Wirkung des Pfiffs  ein riesengroßer Irrtum von vielen Hundehaltern. Oft wird mir gesagt, dass man eine Pfeife versuchen will, weil der Hund auf Ruf nicht zurückkommt. (dann frag ich mich, warum ich so viel über Lernmechanismen erzähle....) Natürlich funktioniert der Pfiff nicht automatisch, so dass der Hund weiß: "Oh, nun muss ich aber zurück!". Soll der Rückpfiff funktionieren, muss sorgfältig darauf konditioniert werden. Erfolgt die Kondition exakt  können wir den Hund häufig besser erreichen als mit der Stimme. Das liegt daran, dass eine Pfeife immer gleich neutral und emotionslos klingt. Auch ist sie heller als unsere Stimme und kann daher, bei widrigem Gelände oder schlechten Wetterbedingungen, den Hund besser erreichen.

Maulkorb
Hunde, die nicht in einem Transporbehältnis transportiert werden können und/oder die größer als eine Hauskatze sind, müssen in der Bahn einen Maulkorb tragen.
Ein Maulkorb muß gut passen. Das bedeutet, dass der Umfang  und die Länge des Fangs ausgemessen werden muss.  Am besten sind die Maulkörbe aus Kunsstoff, wenn die Auflagestelle auf der Nase unterfüttert ist. Ledermaulkörbe sind etwas schwierig in der Reinigung und manchen Hund irritiert der Ledergeruch. Drahtkörbe sind  nur bei sehr großen Hunden zu benutzen, weil sie recht schwer sind. Die in jedem Zoofachgeschäft erhältlichen Nylonmaulkörbe sind nicht zu empfehlen. Ein solcher Maulkorb muss eng sitzen wenn er vor einem Biss schützen soll. Dann ist jedoch, entgegen der Beschreibung, kein hecheln und trinken mehr möglich. Eine Belohnung erwünschten Verhaltens ist ebenfalls dann nicht mehr möglich. Die schlechte Luftdurchlässigkeit kann außerdem Hautkrankheiten begünstigen.
Bei einem gut durchgeführten Maulkorbtraining wird das Tragen des Maulkorbes für den Hund so selbstverständlich wie das Tragen eines Halsbandes oder Geschirrs.


Discscheiben

Diese Scheiben sind ein Hilfsmittel  für ein gut konditioniertes „NEIN“ und werden als Abbruch-Signal eingesetzt. Ohne ausreichendes Training (gute Konditionierung) wird der Hund nur anfangs auf das Rasseln reagieren. Wenn ohne Fachkenntniss damit gearbeitet wird, verliert dieses Geräusch schnell an Wert. Der Hund setzt sein unerwünschtes Tun fort und achtet künftig nicht mehr weiter auf das Klappern der Scheiben. Den gleichen Effekt kennen viel Hundebesitzer, wenn das Wort "Nein" häufig folgenlos dahergesagt wird.  Das Einüben der Wirksamkeit dieser Scheiben sollte mit zwei Personen erfolgen. Der Hund darf keinen Zusammenhang mit seinem Besitzer sehen(!) sondern nur mit seinem Tun. Ein Hundebesitzer sollte sich bewusst sein, dass man hier mit dem Schreck oder sogar  mit der Angst des Hundes arbeitet.

Wurfkette
Sie ist eine ca. 20cm lange Kette, die zum Werfen benutzt wird. Selbstverständlich neben den Hund. (leider gibt es immer noch Menschen, die sie auf den Hund werfen) 
Eine solche Methode muss gut konditioniert werden sonst funktioniert sie nicht ! !
Hofft man auf die Funktion nur weil man einfach mal so wirft, wenn der Hund etwas Unerwünschtes anstellt, wird man bestenfalls beim ersten Mal Erfolg haben. 

Das Verbot bzw. das Warnsignal muss vorher etabliert werden. Wird es übertreten erfolgt der Wurf als Sanktion. 

Stromreizgerät
Leider kann jeder in Deutschland diese Geräte kaufen und auch verwenden. Die Geräte arbeiten per Funk mit Sender und Empfänger. Vom Halter wird ein Stromimpuls mittels Fernbedieung gesendet, der vom Hund empfangen wird. Dafür ist am Halsband ein kleiner Kasten befestigt, der als Empfänger den Stromreiz auslöst.  Der Hund bekommt per Fernbedienung einen elektrischen Stromschlag. Bei den neueren Geräten lässt sich dieser auch noch in verschiedenen Stärken einstellen. Ich lehne den Gebrauch solcher Geräte, nur mit einer einzigen Ausnahme, ab  und zwar als alleinige Alternative zur Euthanasie. Wenn quasi diese beiden Optionen nur noch vom Besitzer ins Auge gefasst werden, würde ich mich für ein Stromreizgeräte entscheiden. Besser wäre auf jeden Fall erst alle anderen Erziehungsversuche über moderne Erkentnisse und mit tierschutzgerechen Hilfsmitteln unter fachlicher Anleitung auszuschöpfen. Bedenken muss man auch, dass die rassespezifischen und indivduellen Charaktere und Möglichkeiten des jeweiligen Hundes mit berücksichtigt werden müssen (!) Hier komme ich immer wieder auf den Hundekauf zu sprechen: "Augen auf beim Hundkauf !" Informieren Sie sich über die Rasse und kaufen bitte nicht nach Aussehen. Wenn  in den Rassebeschreibungen z.B. jagdliche Eigenschaften stehen, sind i.d.R. auch welche vorhanden. Nur zu gern werden heutzutage alle Rassen als "familienfreundlich" angepriesen.                                                                   

 

 
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